Moin,

ich versuche mich mal an einer Antwort:

Schau Dir den Seecontainer an - Du wirst feststellen, er ist geschweißt. Ergo kann man ihn schweißen. Aus welchem Material er dabei genau besteht kann ich Dir nicht beantworten. Gleichwohl ist es ein legierter Stahl, kein Edelstahl. Du kannst daher andere Stahlsorten auch durchaus dran schweißen. Über Kontaktkorrosion muss man sich hier nicht wirklich Gedanken machen. Die elektrischen Potentiale sind nicht groß unterschiedlich.
Ergo kannst Du normale Stahlplatten dran schweißen. Was sind bei Dir normale Stahlplatten, vielleicht Baustahl ST 25, oder 35 (S235, S355)?

Korrosionsschutz - Prinzipiell hilft alles gegen Korrosion, was das blanke Blech abdeckt. Zu Owatrol werde ich Dir hier aber nicht zuraten. Für mein Dafürhalten gehört auf eine solche Konstruktion ein EP Grund, idealerweise mit Zinkphosphat drin, beispielhaft sei hier Mipa 100-20 EP-Grund genannt, ggf gefolgt von einem Decklack. Dieser kann dann auch Matt sein, 1K aus der Baumarktdose, 2K aus der Lackierpistole oder weis der Geier womit aufgepinselt. Auf EP Grund geht alles.

Ein Plasmasschneider ist immer eine gute Anschaffung. Für diese Arbeit brauchst Du ihn aber eher nicht wirklich. Eine Flex mit entsprechender Trennscheibe (230er?) ist hier meines Erachtens nach zielführender. Der Grund ist, dass der Plasmaschneider im Grunde nicht anders funktioniert als ein Schweißgerät - es wird ein Lichtbogen erzeugt, der das Material aufschmilzt. Um den Lichtbogen entstehen zu lassen brauchst Du blankes Blech. Der Korrosionsschutz auf dem Container ist sicherlich relativ massiv. Folglich muss hier ordentlich vorgearbeitet werden, bis Du den Plasmaschneider ansetzen kannst. Setzt man ihn auf Farbresten an, funktioniert er schon nicht wirklich, auch wenns die Farbe im Nahbereich einer Schnittstelle natürlich wegbrennt. Dazu kommt die gerade Führung. Der Seecontainer ist verrippt. Hier wirds mit dem Brenner beim quer schneiden schwierig, eine gerade Führung zu erhalten (hoch runter hoch runter).

Für den Einsatz eines Plasmaschneiders brauchst Du einen Kompressor. Dieser sollte dabei schon relativ kräftig pusten können. Ich weis nicht, was Du in der Werkstatt hast. Der 25L Baumarktkompressor mit 80-100L die Minute reicht definitiv nicht aus.
Überlege Dir, welche Materialstärken Du mit einem solchen Gerät schneiden möchtest. Bis ca. 12-15mm Materialstärke reicht ein relativ günstiges Gerät auf 230V Basis aus. Schneidstrom ist hier bis 50A. Soll das Material dicker sein dürfen, brauchst Du ein großes Gerät auf 400V Basis. Ideal ist eins mit Pilotlichtbogen. Ich gehe davon aus, dass Du keinen Herzschrittmacher trägst, andernfalls solltest Du den Plasmaschneider vergessen.

Ich habe Cortenstahl zwischenzeitlich gegoogelt. Er lässt sich wohl - je nach Legierung - bevorzugt mit Elektrode schweißen. Das Material hat spezielle Eigenschaften. Trotzdem sehe ich hier kein Problem mit der Verbindung mit anderen Baustählen, solange das Material ausreichend aufgeschmolzen wird.

EP kann man streichen, rollen, spritzen oder im Notfall mit dem Finger auftragen ;-). Das ist völlig egal.

Ein Plasmaschneider funktioniert so, dass der Plasmastrahl, der ja durch den Luftsauerstoff und eine Wirbelströmung hoch erhitzt wird mit ca. 30.000°C das Material aufschmilzt und durch die Druckluft nach hinten weg bläst. Ergo spritzt es schon, ja, nur eben nach hinten - hinter das zu schneidende Material. Da natürlich massiv.
In beiden Fällen kann man anschließend auffegen.

Führungshilfe ist sinnvoll. Bzgl Materialverspannung hast Du vermutlich recht. Obs die Flex stört kommt sicher auf die Größe des heraus getrennten Stückes an.

Formrohr nur von einer Seite... ja... 60mm ist natürlich ne Hausnummer. Vlt wäre auch ein Acetylen Sauerstoff Schneidgerät etwas für Dich.

Hallo Wasmachen,
Schweissen geht mit dem normalen Schutzgasschweissgerät, es geht beim Schweissen aber richtig Wärme weg. Wir hatten mal einen 40 Fuß High-Cube Container gekauft, der vom Kran gefallen war. Wir haben dort eine neue Tür eingeschweisst. Die 4 Eckpfeiler des Container waren aus Vierkantrohr mit ca. 12mm Materialstärke, das hat mit einem guten Plasmascheider von Förch zu lange gedauert, da haben wir dann die Flex genommen. Die Seitenwände gehen aber mit dem Plasmaschneider gut.
Wir haben damals einfach eine gute Rostschutzfarbe drauf gestrichen, hat die nächsten 15 Jahr gehalten.
Zuhause habe ich noch einen günstigen Plasmaschneider von einer der großen Discounterketten. Hat damals glaub 130€ gekostet und ist sehr oft im Einsatz. Wenn Luftmenge, Stromstärke und die Geschwindigkeit mit der man schneidet zusammen passen, dann gibt nur wenig Grat auf der Rückseite
Liebe Grüsse
Micha