ein Anruf bei epytec wirkt manchmal Wunder!


Ronny

...ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es TÜV-Prüfer gibt, die mit dem Materialprüfzeugnis irgendwas eintragen. Das Stück Papier sagt nur aus, dass das verwendete Material die bescheinigten Materialwerte aufweist! Das hat nichts damit zu tun, ob es dafür geeignet ist oder nicht...

Nach meinem Wissensstand ist es noch nicht mal sauber, dass auf dem Materialprüfzeugnis sein Name und eine Nummer stehen, denn das Zeugnis darf nur der Hersteller des Blechs/Halbzeugs ausstellen...

Rechtlich für einen TÜV-Prüfer eine ganz heisse, weil nicht legale Sache...das Papier ist wertlos...

Jein.
Für den TÜV Prüfer macht es sehr wohl einen Unterschied ob auf dem Zeugnis S235 oder 42CrMo4 etc. steht.
Anhand der Werte die auf dem Zertifikat/Datenblatt angegebene sind, z.B. Zugfestigkeit, kann er grob abschätzen, ob das für einen entsprechenden Adapter ausreicht.
Wenn er sich das zutraut passt es ja.

Wenn nicht, müsste man z.B. anhand des Materials eine FEM Berechnung nachweisen, dass es hält. Da ist auch wieder wichtig welches Material verwendet wurde...

Ein Nachweis, ob es sich tatsächlich um das Material handelt, welches auf dem Zertifikat steht, wird es nie geben...

...das würde voraussetzen, dass ein TÜV-Prüfer mit diesen Werten und den Besonderheiten des Materials etwas anfangen kann...da hört es dann bei den Meisten schon auf.
Was nützt dir beispielsweise der Wert für Zugfestigkeit, wenn in kritischen Punkten zu wenig Material vorhanden ist und Übergänge rissfördernd ausgebildet sind...was nützt dir eine hohe Zugfestigkeit, wenn das Material zu spröde ist...
Manchmal sind Verformungen besser in Kauf zu nehmen anstatt Brüche und Totalausfälle...

Für die FEM Analyse muss man dann aber auch Parameter mit Verstand setzen (können) - das bunte Bild sieht toll aus, kann aber trotzdem über manches hinweg täuschen...ich kenne Einige, die machen tollste, bunte FEM-Analysen, haben aber von einer sinnvollen Bauteilauslegung keine Ahnung, weil sie der grundlegenden Berechnung nicht mächtig sind...

Ich schweife ab...

Grundsätzlich: lasst euch einfach nicht blenden, das Materialprüfzeugnis ist im Grunde ein relativ wertloses Stück Papier und der Verweis auf Epytec und dessen Artikelnummer sieht toll aus, ist aber nicht "sauber"

Hatten die Adapter von Lufti damals nicht auch ein Gutachten ? Wie sah das den aus?

Letzteres steht da garantiert nicht drauf, eher S355 o.Ä.

Am Ende muss der jeweilige Prüfer selbst entscheiden, ob er was einträgt oder nicht. Es wird sich auch jeder Prüfer (der zu Einzelabnahmen befugt ist) im Klaren darüber sein, dass das Materialzertifikat selbst nichts aussagt. Jedoch ist es für die Dokumentation nützlich.

Man kann jetzt natürlich hingehen und bezweifeln, dass der fertige Adapter überhaupt aus dem Material besteht.
Aber dann müsste man alles und jedes Teil bezweifeln, wo man nicht selbst den gesamten Produktionsprozess begleitet hat. Das geht dann wohl etwas zu weit.

Laut Aussage von Epytec, tragen es einige Prüfer ein und andere eben nicht

Also die o.g. Werkstoffe waren rein als Beispiel gedacht. Wieso Du 42CrMo4 ausschließt weiß ich nicht.
Gibt ja nicht nur Epytec Adapter. Was Epytec einsetzt weiß ich nicht...
Meine sind aus 42CrMo4 und das fand der Prüfer auch gut, ist aber ne ganz andere Bremse.

salzgitter-flachstahl.de/filea…_produkte/deu/42crmo4.pdf

meine antwort bezog sich rein auf epytec.

Ich wollte doch nichts ausschließen.
Meine adapter sind auch aus 42crmo4, aber die sind auch nicht von epytec