Angepinnt Einspritzpumpen Umbau - Stufe 4 --- Neu mit ausführlicher Einstell-Anleitung

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    • Hallo Ralf,

      mit den Kurven komme ich noch nicht ganz klar:

      Wenn Dein Ventil ohne Strom ist, dann geht Dein eingestellter Unterdruck (0,35bar) auf die Unterseite der Membrane und zieht die Membrane zusätzlich runter (= mehr Diesel).
      Dafür hast Du dann die LDA vorher so eingestellt, dass sie ohne zusätzlichen Unterdruck in dem relevanten Drehzahlbereich nicht den Maximalanschlag erreicht. Hast Du das mit der Vorspannung der Feder gemacht?

      Mit "Lambda aus" (das bedeutet "keinen zusätzlichen Unterdruck"?) hast Du weniger Ladedruck, weil weniger Diesel zur Verfügung steht - müsste die Kurve nicht unter der Kurve mit "Lambda an" liegen?
    • am ladedruck hast Du nichts gemacht, oder?

      Du könntest Deine LDA auch einfach auf einen höheren Ladedruck abstimmen (z.B. 0,9 bar, so dass sie original (0,6 bar?) nicht auf Anschlag geht), und dann über Dein Ventil einfach die Ladedruckregelung steuern. Dann würdest Du über das Schalten des Ventils den Druck teilweise aus der Wastegatesteuerung des Laders nehmen und dadurch den Ladedruck anheben = LDA geht auf Anschlag.
    • Hallo,
      wenn mein Ventil ausgeschaltet ist wird die Membran mit der Umgebung 0Bar verbunden.
      Betätige ich das Ventil wird die Membran mit der Unterdruckpumpe verbunden.

      Lambda aus bedeutet Lambda bei ausgeschaltetem Ventil => 0Bar unter Membran.
      Lambda ein bedeutet Lambda bei eingeschaltetem Ventil => -0,35Bar unter Membran.
    • Habe am Sonntag einige Messungen an meinem JR Motor gemacht. Teststrecke ist eine Landstrasse mit einer Steigung. Fahre immer im 3. Gang mit ca. 1600U/min bis zu einem Referenzpunkt und gebe dann Vollgas.

      Bei meiner VE ist die Volllastschraube auf eine minimal größere Fördermenge eingestellt. Bei meinem Lader ist ein M5er Gewinde in die Hohlschraube, die das Wastegateventil mit der Ladedruckseite verbindet, geschnitten. In das Gewinde habe ich einen Stutzen für einen 4mm Schlauch geschraubt. Der Stutzen hat eine Bohrung mit ca. 2mm Durchmesser. Bei den ersten Messungen habe ich diesen kleinen Stutzen zuerst verschlossen (=> Serienladedruck => Kurven A) und dann geöffnet (=> Wastgate öffnet später => Kurven B).

      Als erstes habe ich den Ladedruck und das Lambda über die Drehzahl ausgewertet. Habe zwei Messfahrten mit offenem Stutzen und zwei Messfahrten mit geschlossenem Stutzen durchgeführt. Für mich war verblüffend wie genau die Kurven aufeinanderlagen. Man erkennt sehr gut, dass bis ca. 3100U/min kein Unterschied besteht. Ab ca. 3100U/min scheint das Wastgate zu öffnen wodurch der Ladedruck auf ca. 0,58Bar begrenzt wird. Mit offenem Stutzen steigt der Ladedruck bis ca. 4000U/min weiter auf knapp 0,9Bar. Man erkennt auch wie genau der originale Kegel bei verschlossenem Stutzen das Lambda bis ca. 4000U/min halten kann, bis vermutlich die Drehzahlbegrenzung den Motor abmagert.

      Mit offenem Stutzen magert der Motor ab 3100U/min ab, weil der Kegel auf Anschlag ist und die Fördermenge nicht an die mit dem Ladedruck steigende Luftmenge angepasst werden kann.

      Dieses Abmagern könnte vermutlich durch kürzen des Kegelanschlags verhindert werden.
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    • Als zweites habe ich das Lambda und den Ladedruck über die Drehzahl mit unterschiedlich weit hineingeschraubtem Volllastanschlag ausgewertet. Dabei war der Stutzen an der Wastegateleitung verschlossen (=> Serienladedruck). Habe zwei mal sechs Messungen durchgeführt bei denen die Volllastanschlagschraube insgesamt um 170° (eine knappe ½ Umdrehung) verstellt wurde.

      Man erkennt sehr gut wie sich das Lambda mit dem Verstellen der Volllastanschlagschraube verändert.
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    • Hi Ralf,

      das ist echt spannend, gerade die letzte Kurve. Damit kann man (bei Serienladedruckeinstellung) anhand des "Ladedrucks bei Drehzahl" quasi sehen, wie "fett" (ich weiss, ist falsch beim Diesel) man unterwegs ist.
      Hast Du die Verstellung der Volllastschraube auch subjektiv gespürt? Schade, dass Du die Messung nicht auch mit angehobenem Ladedruck gemacht hast!
      Was man auch schön sieht, ist, wie die Pumpe ab 3900 U/Min die Menge zurück nimmt. Dachte immer, das wäre schon früher.
      Den Kegelanschlag für vollen Ladedruck regelt man mit der Plastikscheibe unter der Membrane (Anschlag nach unten). Optimal macht man es wohl, wenn man den oben Anschlag so einstellt, dass der Kegel ohne Ladedruck maximal ausgefahren ist. Dafür habe ich den Anschlag im Deckel abgeschliffen. Muss aber noch Platz bleiben, damit sich Druck über der Membrane aufbauen kann.
      Dann kann man den Kegel Richtung "fetter" drehen. Mit vorgespannter Feder läuft der Motor dann ohne Druck "magerer", mit Ladedruck dann relativ "fetter", da man den Kegel mehr in Richtung mehr Fördermenge drehen kann. Mit der Scheibe für den oberen Anschlag macht man es dann genauso. Nur aufpassen, dass der Fühler, der den Kegel für die LDA abfährt, weder oben noch unten am Ende der Kegelfläche ansteht.

      Viele Grüße
      Nic
    • ist ja kein Wunschkonzert, aber: spannend wäre auch, wenn Du statt der Volllastschraube (Mengenschraube) den Kegel verdrehen würdest. Das sollte ja den gleich Effekt haben.
      Hast Du Messungen mit Serienkegel in Serieneinstellung gemacht? Wie war der Kegel gedreht? (zwischen Min und Max?).

      Bei mir geht der Druck am JR mit offener Hohlschraube für das Wastegate, Tuningkegel in gemäßigter Einstellung, vorgespannter Feder und dickerer Downpipe auch nicht über 0,9 bar. Durch den dickeren Krümmer liegen die 0,9 bar bei 2800 U/Min an.
    • Hallo Nic,
      die Veränderung spürt man sehr. Die knappe 1/2 Umdrehung verbesserte die Beschleunigung von 2000 auf 4000U/min im 3. Gang auf meiner Testsrecke von ca. 17s auf ca. 10s.
      Habe den oberen Anschlag im Deckel auch schon abgedreht aber die Einstellschraube noch nicht verstellt. Und einen dünneren Anschlagring hab ich mir auch schon gedreht.
      Der Kegel hat noch die original Position.
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    • Hi Ralf,

      das ist schon ein ziemlicher Unterschied, dafür, dass die Ladedruck dabei original ist! Echt spannend, was Du so dokumentierst. Ich würde gern wissen, wie sich die Veränderung der Mengenschraube im Vergleich zum verderhen des Kegels auswirkt. Muss mir den Aufbau der Pumpe nochmal ansehen.

      Viele Grüße!
    • Moin,

      die Mengenschraube wirkt schon bevor der Ladedruck da ist. Stichwort Restenergie im Abgas. Je mehr davon um so schneller kommt der Lader auf Trab, also früher Ladedruck, das schaukelt sich dann gegenseitig hoch. Von daher ist da das Ansprechverhalten beeinflussbar, Kegel wirkt erst wenn LD vorhanden ist.

      Irgendwo hier hatte ich vom Ralf gelesen dass er so 95-100 PS anstrebt, dafür braucht man keine 0,9 bar Ladedruck wie geschrieben. Da reichen 0,75bar, wie damals von Huber gemacht. Ist für den Motor gesünder.

      Grüße, Jörn
    • Hallo Jörn,

      Danke für Deine Rückmeldung. Die LDA wirkt über den Kegel doch auch ohne Druck. Da der Kegel auch unten asymetrisch ist, wirkt das Verdrehen auch für den Bereich ohne Ladedruck. Ich meine, was die Mengenschraube kann, kann der Kegel auch, wenn auch mechanisch ganz leicht anders. Beide verstellen den Anlenkpunkt für die Regelung der Einspritzmenge.
      Wenn ich also den Kegel auf "fetter" drehe, müsste das auch ohne Ladedruck den Effekt haben, wie ein Hineindrehen der Mengenschraube.

      Viele Grüße
      Nic
    • Mit der Mengenschraube gibts du ab 0-Drehzahl (also schon bei nicht laufendem Motor) mehr Menge weil die Wippe weiter betätigt wird. Die LDA wirkt auf einen Anschlag, der weggezogen wird (bzw. von der Wippe dann gedrückt werden kann) je höher der Ladedruck, an dem die Wippe erst bei Gasgeben anliegt, oder auch nicht, weil die Regelkraft entgegenwirkt. Ich denke die Mengenschraube ist direkter, außerdem definitiv besser zugänglich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jörn ()

    • Ich hab mir das jetzt nochmal live angeschaut. Die Wippe ist ja zweigeteilt, mit der Grundmengenschraube wird die erste Wippe fest eingestellt in der die Achse der zweiten Wippe gelagert ist (nur auf diese wirkt der Regler). Wenn man da "fetter" einstellt, ist dass eine Menge die der Regler nicht beeinflussen kann. Heißt für mich, dass das auch obenrum wirkt, nämlich dann, wenn der Regler gegen das Federpaket die Überhand gewinnt und zurückdrückt. Dann ist die LDA wirkungslos weil es ein Anschlag ist der dann nicht mehr erreicht wird.
    • Hi Jörn,

      Danke, hatte ich so noch nicht verstanden. Dann werde ich mich doch mal mit der Mengenschraube befassen und versuchen, die Mehrmenge über das Drehzahlband mit "magerer" Kegeleinstellung wieder zurück zu nehmen und dafür ab 4000 U/min dann weniger Abregelung der Menge durch den Regler zu haben - müsste doch so gehen, oder?
    • Moin,

      ich würde halt als erstes die max. mögliche Menge über die Grundmengenschraube einstellen. Die Grenze ist halt die Rußentwicklung, speziell auch bevor der Turbo einsetzt.

      Um das frühzeitige Zurückregeln zu umgehen kann man die Höchstdrehzahl auch noch erhöhen, die Huber Pumpe war 200 U/min höher abgeregelt.

      Grüße, Jörn
    • Habe jetzt ein zweites Umschaltventil von Pierburg (7.22355.01.0) in den Caddy eingebaut. Dieses dient zum Umschalten des Ladedrucks vom Seriendruck auf ca. 0,9 bis 1Bar. Habe das Ventil dazu an den an der Hohlschraube am Wastegateventil angebrachten Stutzen mit 4mm Schlauch (hab ich oben beschrieben) angeschlossen. Wenn ich 12V auf das Ventil gebe wird der Schlauch geschlossen und ich habe den Serienladedruck. Wird keine Spannung an das Ventil angelegt ist das Ventil offen und Luft kann von der Leitung zum Wastgate ins Freie entweichen. Der Serienladedruck lag bei der ersten Messung bei ca. 0,58Bar, mit geöffnetem Ventil jedoch nur bei ca. 0,7Bar. Der Öffnungsquerschnitt des Ventils reichte nicht aus um den Druck am Wastgate so weit abfallen zu lassen dass ich auf die gewünschten 0,9 bis 1,0 Bar komme. Um den Druck am Wastegate weiter abfallen zu lassen habe ich in die zweite Hohlschraube mit der die Leitung vom Wastgate am Verdichter angeschraubt ist eine Drossel eingebracht. Habe dazu innen in die Hohlschraube ein M5er Gewinde geschnitten und eine Madenschraube mit einer 0,75mm Bohrung eingeschraubt.
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    • Mit einer Messfahrt wurde der Ladedruck mit ein- und ausgeschaltetem Umschaltventil überprüft. Ergebnis: Die 0,75er Drosselbohrung ist für mich genau richtig. Bei eingeschaltetem Umschaltventil führt sie zu keinem Überschwinger des Ladedrucks und bei ausgeschaltetem Umschaltventil lässt sie, in Verbindung mit dem Umschaltventil, den Druck am Wastegate soweit abfallen dass mein Wunschdruck von 0,95Bar erreicht wird. Bin mal gespannt ob sich der Druck bei geänderter Fördermenge verstellt und ob ich die Drossel dann nochmals anpassen muss.
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    • Moin,

      ich hatte neulich schon geschrieben dass man für die von dir angepeilten 95-100 PS keinen Ladedruck von 0,95 bar braucht. Warum willst du das deinem Motor antun?

      Grüße, Jörn