Entwicklung Ladedruck bei ausschließlicher Nutzung des Wastegates

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    • Entwicklung Ladedruck bei ausschließlicher Nutzung des Wastegates

      Hallo,

      ich fahre einen 2l 16vt mit 44er Tial Wastegate und einem Apexi zur Ladedruckregelung. Gegenwärtig habe ich über das Apexi die Ladedruckentwicklung linear eingestellt.

      Beispielsweise fahre ich durch die Einstellung bei 4000 1,1 bar, bei 4500 1,15 bar, bei 5000 1,2 bar, bei 5500 1,25 bar und bei 6000 1.3 bar. Dadurch steigt der Ladedruck linear, was mir äußerst gefällt. Ich hatte auch mal die Einstellung, dass der Ladedruck von 1.3 bar so schnell wie möglich anliegen sollte und dann bis zum Begrenzer bei 1.3 bar bleibt. Das Ganze fuhr sich jedoch wie ein Diesel und gefiel mir nicht. Vom Verschleiß mal ganz abgesehen.

      Nun stellt sich mir die Frage, wie sich der Ladedruck entwickelt, wenn ich im Tial nur eine 1.3 bar Feder montiere und das Apexi gänzlich aussen vor lasse. Habe ich dann noch immer einen linearen Ladedruckanstieg bis zum Zieldruck oder habe ich dann beispielsweise bei 4500 bereits meinen Zielladedruck erreicht? Welche Nachteile könnten sich noch ergeben?

      Ich möchte gern so wenig Helferlein wie möglich im Fahrzeug haben. Ja, ich könnte es ausprobieren, komme bei mir aber sehr sehr fummelig nur ans Wastegate ran.

      Danke.

      Grüße
      Christian
    • genau das ... es bleibt zu und geht dann dann auf um eben die 1,3 zu halten ...

      Das wären so wie die Anfänge der Turbotechnik..... riesen Turboloch, dann Druck ohne Ende.
      Die Hersteller haben da Jahrzehnte dran herum entwickelt bis das Ende der 90er dann wirklich für Serienautos super fahrbar wurde. Gerade mit Einführung des Egas war es dann nahezu perfekt, weil man nicht nur am Parameter Drosselklappe mehr stellt, sondern auch Einspritzmenge,-zeitpunkt, Zündung und auch Ladedruck regeln kann
      Golf1 Cabrio; EZ 03/80; ehemals JB,KR,9A; jetzt 1.8T 147 kW :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ulridos ()

    • Du verschenkst doch Drehmoment wenn du nicht frühstmöglich einen hohen Druck hast.

      So wie du es hast fährt er sich wie ein hubraumstarker Sauger oder Motor mit Kompressor.
      Drehst du dann auch immer bis in den Begrenzer um zu schalten?

      Davon abgesehen muss dein Lader das auch erstmal aushalten können. So viel Druck bei so hoher Motordrehzahl = sehr hohe Laderdrehzahl = eventuell außerhalb des Verdichterkennfeldes.


      Der Dumme und der Geizige kaufen immer zweimal!
    • ich bin zuvor einen bearbeiteten 16v sauger gefahren und fand die leistungsentwicklung schon immer klasse beim 16v. gierig bis zum begrenzer. das gleiche wollte ich beim 16vt und hatte das fahrgefuehl am ehesten mit der linearen ladedruckeinstellung.

      bei der variante so frueh wie moeglich den maximalen ladedruck war zwar bei 4000 ein ordentlicher schub aber dann fuehlte er sich nicht mehr so gierig an. halt wie ein diesel. kraeftiger schub und oben rum etwas schwach. mal abgesehen davon, dass die variante recht stark aufs material gehen soll.

      ich dreh die gaenge nicht sooo sonderlich haeufig aus. ab und zu ja, aber selten ueber 6500.

      es ist ein garrett gt 2871r und der macht bisher keine ersichtlichen probleme.
    • Welche Steuerung fährst du denn und hast du, als du den Druckverlauf verstellt hast, jedes mal neu abgestimmt?

      Wenn du bei 3500u/min 1,5bar hast ist das ja was anderes als wenn du bei 6500u/min erst 1,5bar hast.
      Also deine Steuerung muss es ja erkennen (Mapsensor und/oder Luftmassenmesser) und darauf reagieren können.

      Wenn das nicht der Fall ist passt ja der komplette Lambdaverlauf über das Drehzahlband nicht und du hast keine optimale Leistungsentfaltung.


      Der Dumme und der Geizige kaufen immer zweimal!
    • Du musst Dich entscheiden was Du möchtest.

      Wenn Du Dir einen ungeregelten Ladedruckaufbau ansiehst, steigt der Druck über die Drehzahl an und fällt nach hinten ab( hier muss geregelt werden, da der Lader sonst überdreht)

      In Serie wird er meist beschnitten. Der Anstieg bleibt bis zu einem Plateau und wird weniger wenn Drehzahlbedingt abgeregelt werden muss.

      Der allgemeine Chiptuner bewegt sich im Bereich oberhalb des Plateaus.
      Nun zu Deinem Thema.

      Dein Lader ist zu Klein. Du möchtest über die Drehzahl nur den ansteigenden Bereich nutzen.

      Also muss der Lader bei Enddrehzahl den maximalen Ladedruck haben.

      Dann bekommst Du den gewünschten Effekt.
    • das steuergerät ist vom g60.

      nach dem die eisntellung linear erfolgte, wurde nochmals vom programmierer abgestimmt.

      ja, sicher ist das rein subjektiv. aber es ist halt mein empfinden.

      in wie fern ist mein lader zu klein? er schaft meinen zielladedruck von 1.3 bar bei 6000, daher kann ich das zu klein nicht wirklich nachvollziehen.
    • das ist eben das Turbodilemma .

      Ein Sauger hat mit steigender Drehzahl immer weiter ansteigende Leistung und Drehmoment , bis es zu Füllverlusten kommt und die Kurven wieder abfallen .

      Ein kleiner Turbo bringt halt unten herum mehr füllung, da er schon bei geringer Abgasmenge gut dreht und Druck aufbaut . Dann muß aber relativ früh das Wastegate greifen , weil eben nicht mehr genug durch geht . Beim Diesel schlimmer als beim Benziner wegen der eigentlich nicht vorhandenen Drosselklappe .

      ein großer Turbo kann mehr Abgasmenge vertragen und drückt somit auch in hohen Drehzahlen noch ordentlich nach , läuft aber unten herum deutlich später an . (also besser Bi-Turbo :D)

      Aber .... egal was Du machst, Deine Linear ansteigende Ladedruckkurve lässt halt mit steigender Drehzahl den Druck und Leistung ansteigen , fährst Du frühestmöglich mit max Druck ist die Endleistung identisch .... Du bewegst dich früher auf einem höheren Plateau und es nimmt nicht mehr so stark zu , aber insgesammt hast Du mehr Bumms mit frühem LD .... Du drosselst Deinen ja unten herum künstlich ....
      Golf1 Cabrio; EZ 03/80; ehemals JB,KR,9A; jetzt 1.8T 147 kW :)
    • ulridos schrieb:



      Ein kleiner Turbo bringt halt unten herum mehr füllung, da er schon bei geringer Abgasmenge gut dreht und Druck aufbaut . Dann muß aber relativ früh das Wastegate greifen , weil eben nicht mehr genug durch geht . Beim Diesel schlimmer als beim Benziner wegen der eigentlich nicht vorhandenen Drosselklappe .


      Ich hab da ja nicht ernsthaft Ahnung von Turbotechnik außer beim alten TD. Und da "greift" das Wastegate einzig und allein wenn der eingestellte Ladedruck erreicht ist, nicht wenn die Abgasmenge zu groß wird. Wie sollte das Wastegate dann noch geregelt werden?
    • Beim modernen Diesel ist die Regelung nicht so einfach.

      Das gewünschte verhalten ist auch vom gemachten 16v.

      Wenn da Komponenten nicht passen, geht er auch nicht von unten bis oben. Genauso ist es bei dem Turboumbau
    • Jörn schrieb:

      Und da "greift" das Wastegate einzig und allein wenn der eingestellte Ladedruck erreicht ist, nicht wenn die Abgasmenge zu groß wird.
      Die Abgasmenge ist für den gewünschten Ladedruck dann zu groß, wenn der Ladedruck überschritten wird... Also ist irgendwie beides der Fall. Wenn Ladedruck erreicht und die Abgasmenge weiter steigt, dann Ladedruck überschritten und damit zu viel Abgasmenge. Dann greift das Wastegate und bläst ab. Natürlich sollte dann eine entsprechende Feder im WG verbaut sein, damit das passt.

      Ich denke übrigens auch das die jetzige Abstimmung (Ladedruck steigt Linear an) nicht obenrum mehr Leistung bringt, sondern untenrum Leistung (bzw. Drehmoment) kostet. Was ich mich jetzt insgesamt frage: Warum baut man dann überhaupt auf Turbo und setzt keinen Kompressor wie Rotrex, Vortech und Konsorten ein? Die hätten genau die gewünschte Charakteristik von mehr Ladedruck bei mehr Drehzahl.
    • Dem Ollie schrieb:

      Die Abgasmenge ist für den gewünschten Ladedruck dann zu groß, wenn der Ladedruck überschritten wird... Also ist irgendwie beides der Fall. Wenn Ladedruck erreicht und die Abgasmenge weiter steigt, dann Ladedruck überschritten und damit zu viel Abgasmenge. Dann greift das Wastegate und bläst ab. Natürlich sollte dann eine entsprechende Feder im WG verbaut sein, damit das passt.
      Ich denke übrigens auch das die jetzige Abstimmung (Ladedruck steigt Linear an) nicht obenrum mehr Leistung bringt, sondern untenrum Leistung (bzw. Drehmoment) kostet. Was ich mich jetzt insgesamt frage: Warum baut man dann überhaupt auf Turbo und setzt keinen Kompressor wie Rotrex, Vortech und Konsorten ein? Die hätten genau die gewünschte Charakteristik von mehr Ladedruck bei mehr Drehzahl.
      Absatz 2 ist klar, deswegen schrieb ich ja auch heute mittag dass das obenrum subjektiv mehr ist weil "in der Mitte" nicht soviel Leistung anliegt.

      Ich versteh halt nicht warum der Lader zu klein sein soll. Beim TD liegt ab irgendwo 1800-2300 je nach Lader (K14oder K24) der max Ladedruck an (mehr als 1.0 bin ich nie gefahren), dass dann oberhalb dieser Drehzahlen das Wastegate (teilweise) offen ist ist mir klar. Wenn ich jetzt den Lader so wähle dass erst bei 6000 die gewünschten 1,3 bar anliegen mit geschlossenem Wastegate wird der untenrum ja so richtig müde. Irgendwie hab ich da jetzt vor meinem geistigen Auge einen Lader für einen 10L LKW Motor am Golf Motor im Sinn.